Bouvard und Pecuchet machen sich fit. Die vorangegangenen schmerzlichen Erfahrungen müssen abtrainiert und ausgeschwizt werden. Doch der sportliche Eifer währt nicht lange, und sie kommen wieder ins Grübeln. Durch einen Zufall werden sie zu einer spiritistischen Seance eingeladen. Wie es ihre Art ist, werden sie bald zu Experten der neuen Moden des Spiritismus, der Wunderheilung und der Hypnose. Sie behandeln Kranke, Menschen und Tiere, und haben sogar einigen Erfolg. Aber natürlich bleiben sie skeptisch. Das Dorf mögen sie beeindrucken, ihren eigenen Zweifel nicht. Was ist das eigentlich die Materie? Was ist der Geist? Bouvard und Pecuchet lesen die Klassiker der Philosophie und der Metaphysik, verlieren sich in Gottesbeweisen und uralter Mystik. Je länger sie forschen, desto haltloser werden sie: „Es war ihnen als trieben sie nachts durch eine eisige Kälte in einem Ballon, fortgerissen in endloser Fahrt, einem Abgrund von bodenloser Tiefe zu – rings um sie her nichts als das Unfassbare, Regungslose, Ewige. Das war zu viel für sie. Sie gaben es auf.“
Lieber wenden sie den Blick nach Innen. Sie erforschen ihr Bewusstsein. Doch sie sind überrascht, wie wenig Interessantes sie da finden.
Es läuft nicht gut für die beiden heroischen Dilettanten. Immer tiefer denken sie sich in die Krise hinein. Das Dorf ist ihrer längst überdrüssig, alles ziehen sie in Zweifel, keine Gewissheit lassen sie unberührt. Dabei haben sie es selbst längst satt. „Das berühmte cogito ödet mich an!“ ruft Bouvard aus. Doch was können sie tun. Sie ertragen nun mal die Dummheit nicht.
Bouvard und Pecuchet beschließen zu sterben. Warum auch nicht? Intellektuell spricht nichts dagegen. Doch im letzten Moment fällt ihnen ein, dass sie kein Testament gemacht haben…
JP