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Presseinformation

Kathrin Röggla im Interview über das Betrachten und Aushandeln als demokratisches Grundmoment

Worum geht es im Kern in Ihrem Stück?

Im Stück geht es gar nicht so sehr um den realen, historischen NSU-Prozess, sondern um die Perspektive der Gerichtsöffentlichkeit, die nicht unmittelbar beteiligt ist, um die Erwartungen, die Hoffnungen, also die Beurteilung des Prozesses von außen durch diejenigen, die nicht direkt verwickelt waren. Die direkt Betroffenen fragten sich natürlich auch: Warum musste mein Vater, mein Bruder, mein Sohn sterben? Wie kam es dazu, dass das nicht verhindert wurde? Und alle stellen die letztlich ganz konkrete Frage: Wie kann es sein, dass diese Terroristen 13 Jahre lang mordend und bombend durch Deutschland ziehen konnten, unentdeckt? Ja, wo leben wir denn eigentlich? – Was kann das Gericht also in so einem Fall ausrichten? Was erwarten wir, dass es ausrichten solle?

Warum ist das Gericht in der Öffentlichkeit so wichtig geworden als Ort der Wahrheitsfindung?

Zunächst einmal sagt diese Hoffnung aus, dass es ein Versagen aller anderer aufklärerischen Instanzen ist – ob in der polizeilichen Ermittlung oder in der Berichterstattung – das ein Misstrauen gegenüber den Medien und den Behörden geschürt hat und dadurch letztlich auch gegenüber dem politischen Prozess. Das Gericht gilt vielen noch als letzter neutraler Ort, der vermeintlich über den Dingen steht. Und durch seine Autonomiebestrebung auch als nicht in ideologische Kämpfe verwickelt, die die Gesellschaft derzeit spalten.

Was war die Grundmotivation für dieses Stück?

Zum einen der konkrete Gerichtsbesuch. Ich war in den letzten beiden Gerichtsjahren zahlreiche Male dort und war doch sehr erstaunt über die soziale Situation und das Procedere dort, selbst für gerichtserfahrene Personen war das schon eigentümlich. Das gibt es ja nicht oft, fünf Jahre Strafprozess, der partout kein politischer Prozess sein möchte mit diesen gewaltigen Hindernissen. Darüber hinaus interessiert mich das Gericht als gesellschaftlicher Ort. Das Juristische als Herrschaftstechnik wie als politischer Hebel. Seine Behauptung als autonom ist demokratietechnisch sehr spannend.

Inwiefern?

Weil es uns erzählt, dass wir eine Sehnsucht nach Neutralität entwickelt haben, nach einer Instanz, die vermeintlich über den Dingen steht. Das Gericht gibt sich als unpolitisch, und ist das historisch gesehen auch relativ, aber keine demokratische Instanz kann sich ganz frei vom Politischen machen. Gerade bei einem Prozess, der sich mit rechtsextremem Terror auseinandersetzt, wirkt dieser Versuch mehr als bizarr.

Wie hat es sich in den Anfängen und wie seit damals entwickelt?

Ich habe im Umfeld des Prozesses mit einigen Menschen gesprochen, die direkt verwickelt waren in den Prozess und mit zahlreichen, die das beobachtet haben, oder für die Untersuchungs-ausschüsse gearbeitet haben, auch mit Medienvertreter*innen. Ich habe sehr sehr viel dazu gelesen, weil es ein unglaublich rechercheintensives Projekt war. Aber so etwas darf den Theaterabend dann ja nicht ersticken. Dass man vor lauter Details nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht. Es war insofern ein ständiges Hineintauchen in das durchaus sehr komplexe Geschehen und wieder Abstand nehmen, auf der Suche nach einem eigenen Punkt. Was hat das mit mir zu tun? Warum fasziniert mich das? Wo schockiert es mich? Wer bin ich, die ich darüber schockiert sein kann? Ganz konkret habe ich den ersten Entwurf 2019 bis Anfang 2020 geschrieben und es dann, als die Pandemie seine Uraufführung verhinderte, liegen gelassen. Vielleicht war das gar nicht so schlecht. Denn als ich es im Herbst 2021 wieder in die Hand nahm, hat sich nicht nur gesellschaftlich einiges verändert, ich hatte auch einen anderen Abstand zum Prozessgeschehen und habe noch viel daran gearbeitet. Mir wurde klar, dass es hier mehr um einen Kampf um demokratische Werte geht, als ich 2019 noch angenommen hätte.

Ensemble | Foto: Martin Kaufhold

»Verfahren« ist bei aller kritischen Betrachtung des betreffenden Strafprozesses unbedingt als Plädoyer auf Rechtsstaatlichkeit zu lesen. Können Sie das noch etwas weiter ausführen?

Wir leben in einer Zeit, in der Rechtsstaatlichkeit sehr angezweifelt wird, und gerade deswegen hielt ich es für eminent wichtig, sehr deutlich zu machen, dass sie aber die Basis der Demokratie darstellt, und ich mich nicht auf die Seite derer stellen möchte, die da leichthin diese wichtige Errungenschaft in Frage stellen. Dass die Verfahren hier nicht sehr weit reichen konnten, darf man den Verfahren nicht alleine anlasten, sondern sollte sich vielleicht um Alternativen der Aufarbeitung kümmern, oder sich an die Behörden wenden, die direkt Mist gebaut haben. Dennoch muss Kritik auch am Prozess möglich sein, auch aus Laien perspektive, denn das Gericht hat nicht umsonst eine Gerichtsöffentlichkeit. Es gibt da keine einfachen Antworten.

Ihre Gerichtsöffentlichkeit hat daher auch nicht nur eine Stimme.

Ja, die Multiperspektive ist ja eine ureigenste Theaterangelegenheit. Wo es Figuren gibt, gibt es verschiedene Perspektiven. Bei der gerichtlichen Aufarbeitung der Verbrechen des NSU ist es natürlich klar, dass das Prozessgeschehen spalten muss, weil es den Erwartungen durch die Art des Verfahrens nicht gerecht werden konnte. Zuviel wurde versäumt in dem ganzen Ermittlungsvorgang, der ja schon viel früher ansetzt als der Prozess. Das war ja ein 13-jähriges Leben im Untergrund. Die Versäumnisse erzählen uns sehr genau, wo Bruchstellen in unserer Gesellschaft sind: Institutioneller Rassismus, ungenügende Zusammenarbeit der Behörden, Verwicklung der Behörden durch die Art der Arbeit, zu unklare Durchsetzung demokratischer Standards, kein Schutz der wirklich Schutzbedürftigen. Da könnte jede Figur eine andere Geschichte erzählen. Insofern muss es die Multiperspektive hier geben. Die richtet sich natürlich auch in die Zukunft. Was erhoffen wir, und mit wem sprechen wir eigentlich, wenn wir Kollektiv sagen? Das ist derzeit sehr unterschiedlich.

Ensemble | Foto: Martin Kaufhold

Inwiefern hat die Pandemie sich auf den Stoff ausgewirkt – mit welcher Gesellschaft haben wir es verglichen mit damals und bezogen auf den »Verfahren«-Stoff heute zu tun?

Das Erschütternde ist, dass gesellschaftliche Spaltung so drastisch vorangeschritten ist. Rechtsextremismus konnte sich normalisieren, ihre Vertreter*innen marschieren Seite an Seite mit Kritiker*innen der Coronapolitik der Regierung. Es herrscht doch einiges mehr an Misstrauen gegenüber den gewählten Politiker*innen und insofern gegenüber dem »System«, was auch immer damit im konkreten Fall gemeint ist, und somit eine pauschalisierende, antisemitisch konnotierte Vorwurfshaltung. Es wird nicht mehr genau hingesehen, sondern immer »die Medien« oder »die Politik« verurteilt und dann mit drohendem Vokabular versehen – hate mails gehören ja heute zur Tagesordnung. Aber Gottseidank, und das muss man auch sagen, geht es noch nicht in eine reale Mehrheit oder eine wirklich relevante gesellschaftliche Größe hinein, es ist eine Minderheit, die sehr laut aufzutreten versteht. Aber das ist gefährlich, weil die den medialen Diskurs vor sich hertreibt und auch sprachlich den Diskurs verändert.

Welchen Umgang mit Ihrem Stück wünschen Sie sich?

Es ist ein Stück, das Balance benötigt. Nicht nur zwischen den Positionen, sondern auch zwischen ästhetischen Mittel. Mut zur Länge wäre hier angebracht. Es ist ein Stück, dass es auch mit dem Nachdenken über das Publikum aufnimmt: Wer sind wir hier als Zuschauer*innen? Es wäre schön, wenn die Komik zum Vorschein käme, die auch darin liegt. Denn ohne sie sind wir verloren.

Das Interview führte Bettina Schuster-Gäb.

„WIR SIND GERETTET,
ABER NICHT BEFREIT.“
(NORBERT WOLLHEIM)

Am 8. Mai 2021 – anlässlich des Kriegsendes vor 72 Jahren – rufen DIE VIELEN Baden-Württemberg zum Putzen von Stolpersteinen auf. Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg.

Dieser Tag soll als Gedenktag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung in jeglicher Form stehen. Unter Beachtung der Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen sollen an diesem Gedenktag die Stolpersteine gereinigt werden, um deren Inschriften wieder leserlich zu machen und so die Erinnerung an das Schicksal der Opfer aufrechtzuerhalten. Übernehmen wir gemeinsam die Verantwortung dafür, dass so etwas #niewieder geschieht.

Für die Reinigung der Stolpersteine benötigen Sie:
einen handelsüblichen Abwasch-Schwamm
ein Putzmittel für Metalloberflächen
einige Blätter Küchenkrepp

zusätzlich kann hilfreich sein:
ganz feine Stahlwolle (000 oder 0000) am besten aus dem Baumarkt
eine kleine Flasche mit Wasser
ein Lappen

Um die Steine zu reinigen, gehen Sie wie folgt vor:
Beseitigen Sie den groben Straßenschmutz mit dem Lappen oder einem Papiertuch
Mit dem Schwamm (Sie können ruhig die grobe Seite verwenden)
Reiben Sie den Stein mit dem Metallputzmittel ein und lassen dies einwirken
Nach der Einwirkzeit reinigen Sie den Stein durch kräftiges Reiben mit dem Schwamm
Danach wenn möglich mit Wasser abspülen und mit Lappen oder Papiertüchern trocknen
Wenn vorhanden, dann den absolut trockenen Stein mit der feinen Stahlwolle polieren
Jetzt sollte der Stein wieder glänzen

Eine Übersicht der Stolpersteine in Stuttgart gibt diese Website: www.stolpersteine-stuttgart.de

Im Juni 2020 haben wir, Akteur:innen und Institutionen im Bereich der Künste, die in Baden-Württemberg angesiedelt sind, uns zu einem offenen, unabhängigen und disziplinübergreifenden Bündnis für gerechte, diverse und inklusive Verhältnisse im Kunst- und Kulturbetrieb zusammengeschlossen: ein Bündnis, das auf regionaler, bundesweiter und transnationaler Ebene aktiv werden möchte, um einen systemischen Wandel herbeizuführen.

Was uns bewegt, sind die Sorge um die Zukunft der Künste sowie die Überzeugung, dass diese nur dann unabhängig bleiben, wenn sich die Strukturen und Bedingungen des Kunst- und Kulturbetriebs sowie für Kunst- und Kulturarbeiter:innen radikal verändern. Der Begriff „Kunst- und Kulturarbeiter:innen“ schließt für uns sämtliche im Bereich der Künste freischaffend oder angestellt Tätigen ein: von den Künstler:innen, Kurator:innen oder Dramaturg:innen bis hin zu Sicherheits- und Reinigungsdiensten.

Neben dem Anliegen, eine grundlegende Veränderung der bestehenden kulturpolitischen Strukturen und Förderpolitiken in Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung zu erreichen, ist es uns ebenso wichtig, unsere eigenen Arbeits-, Denk- und Entscheidungsweisen im Hinblick auf einen gerechten, diversen und inklusiven Kunst- und Kulturbetrieb auf den Prüfstand zu stellen.

Im Folgenden das erste ausführliche öffentliche Statement des Bündnisses für eine gerechte Kunst- und Kulturarbeit, Baden-Württemberg sowie die Liste der Erstunterzeichner:innen.

(Klick zum Vergrößern)

Die Сorona-Krise hat uns alle gezwungen, unsere Beziehung zur Digitalisierung zu überdenken. Für einige ist es eine Frage des Überlebens, für andere eine Suche nach neuen Formen. Aber es ist klar, dass aufgrund der Corona-Krise eine rasante Digitalisierung des kulturellen Lebens notwendig sein wird.

Diese wichtigen Fragen waren Thema einer Veranstaltungkooperation von Europe Direct Stuttgart, Institut français Stuttgart, IZKT Universität Stuttgart und Literaturhaus Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der französischen Kulturinstitute in Baden-Württemberg.

Kulturschaffende aus verschiedenen Bereichen haben in kleinen Videostatements ihre Meinung zur Situation mitgeteilt. Unsere Kollegin Anna Bakinovskaia hat diesen Beitrag über die ersten Monate im Lockdown produziert. Das Gespräch zu diesem Thema wurde mit zwei Gästen fortgesetzt: Kulturstaatssekretärin Petra Olschowski und Emmanuel Suard, der als Verwaltungsleiter und Mitglied des Vorstands bei arte die Prozesse der Digitalisierung verantwortet.

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Für die neue Produktion des Stuttgarter Künstler-Duos Herbordt/Mohren DAS FESTIVAL werden Kinder und Jugendliche gesucht, die Lust haben, sich im Rahmen des Kinderprogramms mit kurzen Kompositionen Neuer Musik zu beschäftigen. Mit Knackfröschen, Pauken, Stimmen, Keyboards, Füßen, Klangpostkarten und einem faltbaren Gewächshaus. Eine erfahrene Schlagzeugerin und eine ebensolche Erzieherin aus Stuttgart begleiten Euch dabei. Musikalische Vorkenntnisse oder Spielerfahrungen im Theater sind keine Voraussetzung.

Wo
Theater Rampe Stuttgart

Wann
Kennenlernen bei einem Termin nach Absprache zwischen dem 24. und 31.10.2019
Aktionszeitraum: 1. November: 10-20, 2. November,14-20 Uhr
Rückmeldungen und Fragen bitte an: produktion@theaterrampe.de

Wer
Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren.

Die Kinder und Jugendlichen können selbst wählen, welche Stücke sie kennenlernen möchten, wieviel Zeit sie mit den Kompositionen verbringen möchten und ob am Ende eine Ton- und/oder Videoaufnahme stehen soll. Wir freuen uns, Euch kennenzulernen!

Melanie Mohren, Bernhard Herbordt und das Team der Rampe.

Mehr:
info@die-institution.org
Tel.: 0711-57646575
http://www.die-institution.org


DAS FESTIVAL ist die Feier einer anderen Welt. Zuschauer*innen reisen auf erfundenen (oder verschütteten) Routen zu Hotels, Akademien und besonderen Orten, die es so nicht (oder nicht mehr) gibt. Ohne den Saal im Theater Rampe zu verlassen. Begleitet von Performer*innen, Musiker*innen. Alle zu besuchenden Orte sind selbst Kunstwerke: ein Feld als Leinwand, eine unendliche Bibliothek, ein unvollendetes Theater, eine ausrangierte Fähre als Foyer. Das Festival ist ein unmögliches Festival, kuratiert und in Szene gesetzt von Melanie Mohren und Bernhard Herbordt, mit Uraufführung von Original-Kompositionen verschiedenster Komponist*innen zeitgenössischer Musik.

Ein Fest der Künste 

Im Rahmen von TANZPAKT Stuttgart | TANZPAKT Stadt-Land-Bund

Ausschreibung für Künstler*innen aus Tanz, Musik, Theater, Performance, Literatur, Film, Bildender Kunst und transdisziplinärer Praxis, international und lokal
Projektentwicklungen ab Oktober 2019 Festival von 20. bis 26. Juli 2020 im ganzen Stuttgarter Stadtgebiet (English version below)

Akademie Schloss Solitude, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart, Musik der Jahrhunderte, Produktionszentrum Tanz und Performance und Theater Rampe setzen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte in den zeitgenössischen Künsten. Gemeinsam ist ihnen die transdisziplinäre Praxis. Im Juli 2020 veranstalten sie erstmals gemeinsam mit dem Kulturamt Stuttgart ein kooperativ kuratiertes „Fest der Künste“. In partizipativen und ortsspezifischen Projekten geht es dabei um Austausch und Zusammenarbeit mit Menschen, die nicht selbstverständlich im Kunstdiskurs verortet sind. Im Zentrum steht der interdisziplinäre Austausch, verbunden mit der Frage, welche Positionen Künstler*innen heute in der Auseinandersetzung mit der Zivilgesellschaft einnehmen. So soll eine Plattform des Dialoges zwischen den zeitgenössischen Künsten und der Gesellschaft geschaffen werden.

Das erste Festival findet im Rahmen des TANZPAKT Stuttgart statt. Mit TANZPAKT Stuttgart ist ein Bündnis aus Kulturinstitutionen mit internationaler Strahlkraft, der freien Tanz und Performanceszene vor Ort und dem Kulturamt Stuttgart angetreten, um nachhaltig angelegte Strukturen für die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in seiner interdisziplinären Dimension zu etablieren.

Eine besondere Aufmerksamkeit erfahren daher Projekte, die von Bewegung und Körpern im öffentlichen Raum ausgehen. Im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung soll insbesondere der Öffentliche Raum stehen. Gemeint sind sowohl öffentliche Orte der Zivilgesellschaft als auch der digitale öffentliche Raum, der durch die wachsende Bedeutung von Social Media eine immer größere Aufmerksamkeit bekommt. Der Öffentliche Raum – sei er physisch oder medial – ist eine Agora, in der das „Öffentliche“ heute überaus kontrovers verhandelt wird. Unterschiedliche gesellschaftliche Gruppierungen erheben Besitzansprüche auf diesen Raum – und damit auch einen Anspruch auf die Deutungshoheit des Öffentlichen.

Darüber hinaus treibt das Kuratorium die Fragen um, – wie folgenreich Kollaborationen zwischen Kunst und Zivilgesellschaft sein können, – wie künstlerische Perspektiven auf Denk- und Handlungsräume in der Zivilgesellschaft einwirken und diese unmittelbar mitgestalten können, – wie künstlerische Praxis im öffentlichen Raum verankert werden kann – und wie sich künstlerische Spielräume im Dialog mit der Zivilgesellschaft erweitern lassen.

DIE IRRITIERTE STADT lädt internationale und lokale Künstler*innen und Performer*innen aller Sparten – insbesondere auch aus dem Tanz – ein, sich alleine oder im Team mit Menschen eines bestimmten Ortes oder zivilgesellschaftlichen Bereiches in Stuttgart auseinanderzusetzen und ein partizipatives Projekt für einen bzw. in einem der teilnehmenden zivilgesellschaftlichen Bereiche zu entwerfen. Stuttgarter Bürger*innen werden in einer gesonderten Ausschreibung zur Teilnahme an DER IRRITIERTEN STADT eingeladen. Das können junge oder alte Menschen, Lernende oder Arbeitende, Menschen im Arbeits- oder Freizeitumfeld, musisch interessierte oder noch von der Kunst abgewandte, zufällig oder bewusst an einem Ort zusammentreffende Menschen sein.

Im September 2019 entscheidet das Kuratorium, welche der eingereichten Projekte durchgeführt werden können, und verbindet die Künstler*innen gegebenenfalls mit Akteur*innen der Stuttgarter Stadtgesellschaft. Ab Oktober 2019 können die Künstler*innen ihre jeweiligen Projekte (Recherche, Konzeption, Proben) im aktiven Austausch mit ihren Partner*innen aus der Stadtgesellschaft erarbeiten. Es kann ein kurzes, prägnantes Statement sein oder ein mehrtägiges Ereignis. Es kann ausschließlich mit Laien aufgeführt werden oder professionelle Interpret*innen oder künstlerische Akteur*innen einbeziehen. Es kann bestimmte räumliche Situationen (Gebäude, Anlagen, Landschaften) voraussetzen oder für einen variablen Aufführungsort konzipiert werden.
Je nach Projektvorhaben sind Koproduktionen oder Eigenproduktionen möglich. Adaptionen bestehender Arbeiten auf einen spezifischen Stuttgarter Kontext hin sind ebenso möglich.

Das Ziel ist mindestens eine öffentliche Aufführung/Präsentation im Rahmen des Fests der Künste DIE IRRITIERTE STADT, das vom 20. bis 26. Juli 2020 in unterschiedlichen Kultureinrichtungen sowie im öffentlichen Raum in Stuttgart stattfindet.

Bitte bewerben Sie sich bis zum 31.08.2019 mit folgenden Unterlagen (pdf-Datei, max. 5 MB):
Dossier Ihrer künstlerischen Arbeit bzw. Beschreibung Ihrer Arbeitsweise und Ihres ästhetischen Ansatzes
– Motivation für ein partizipatives Projekt im Rahmen DER IRRITIERTEN STADT bzw. Idee oder Projektskizze für einen spezifischen zivilgesellschaftlichen Bereich. Bitte geben Sie ggf. an, ob Sie bereits Partner*innen aus Stuttgart haben bzw. ob Sie mit konkreten Partner*innen zusammenarbeiten wollen. ODER: Projektbeschreibung und Finanzplan einer bereits produzierten Arbeit, die partizipativ bzw. ortsspezifisch auf den Stuttgarter Kontext hin adaptiert werden kann.

Bewerbungen oder auch Fragen zum Projekt bitte per Email an unser Organisationsbüro: irritiertestadt@mdjstuttgart.de

Über die Realisation der eingereichten Projekte entscheidet ein Kuratorium der Veranstalterinnen des Festivals und des Kulturamts Stuttgart. Künstler*innen, deren Projekt durchgeführt wird, erhalten ein angemessenes Honorar sowie Produktionsmittel, deren Höhe sich – den Möglichkeiten des Festivals entsprechend – nach dem Bedarf eines Projektes richtet.

Dem Kuratorium gehören an:
Elke aus dem Moore (Akademie Schloss Solitude)
Nora Auth (Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart)
Christine Fischer (Musik der Jahrhunderte)
Isabell Ohst (Produktionszentrum Tanz und Performance)
Martina Grohmann (Theater Rampe)

DIE IRRITIERTE STADT ist ein Projekt von Akademie Schloss Solitude, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart, Musik der Jahrhunderte, Produktionszentrum Tanz und Performance, Theater Rampe und der Landeshauptstadt Stuttgart im Rahmen von TANZPAKT Stuttgart.

Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Stadt Stuttgart.

Kontakt:

Musik der Jahrhunderte e.V., Siemensstraße 13, 70469 Stuttgart
Tel +49 (0) 711 62 90 510
irritiertestadt@mdjstuttgart.de


DIE IRRITIERTE STADT
Festival of the arts
Within Tanzpakt Stuttgart | TANZPAKT Stadt-Land-Bund

Call for project proposals for international and local artists from dance, music, theatre, performance, literature, film, visual arts and transdisciplinary practice
Project developments from October 2019 (or later)
Festival from 20 to 26 July 2020 in the entire Stuttgart city area

Akademie Schloss Solitude, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart, Musik der Jahrhunderte, Produktionszentrum Tanz und Performance and Theater Rampe each set different focal points in the contemporary arts. What they have in common is transdisciplinary practice. In July 2020, they will for the first time organize a cooperatively curated „Festival of the Arts“. In participative and site-specific projects, the focus is on exchange and cooperation with people who are not naturally part of the art discourse. The focus will be on interdisciplinary exchange and the question which positions artists take in today’s debate with civil society. In this way, a platform for dialogue between contemporary art and society will be opened up.
The first festival will take place as a contribution to the TANZPAKT Stuttgart, where contemporary dance shall be presented in its transdisciplinary dimension. Special attention will therefore be given to projects that emanate from dance, movement and choreography. The focus of the artistic debate will be on “public space” in particular. This refers to both public places of civil society and the digital public space, which is gaining more and more attention due to the growing importance of social media. The public space – be it physical or medial – is an agora in which nowadays the „public“ is negotiated in an extremely controversial way. Different social groups claim ownership of this space – and thus also claim to the interpretive dominance of the public sphere.

In addition, the curators are driven by the questions,
– how collaboration between art and civil society can have a strong momentum,
– how artistic perspectives can influence and directly shape thoughts and action in civil society,
– how artistic practice can be manifested in public space
– and how artistic scopes can be expanded in dialogue with civil society.

DIE IRRITIERTE STADT invites international and local artists and performers (alone or in teams) from all genres – especially including dance – to engage with people from either a certain place or a certain civil society area in Stuttgart and to design a participatory project for or in one of the participating civil society areas. Stuttgart citizens will be invited in a separate call to participate in these artistic projects. These can be young or old people, learners or workers, people at work or in their leisure time, people interested in the arts or still averted to art, people meeting by chance or consciously in one place.

In September 2019, the curators will decide on the projects to be realized and, if necessary, connect the artists/artistic teams with the possible participants of the Stuttgart civil society.
Starting in October 2019, the artists/artistic teams can develop their projects (research, conception, rehearsals) in active exchange with their civil partner groups.

The results can be a short, concise statement or an event lasting several days. It can be performed exclusively with non-professional performers or involve professional performers or artists. The projects can be designed for specific places (buildings, sites, landscapes) or for a variable performance location. Depending on the kind of project, both co-productions and in-house productions are possible. Adaptation of existing works to a specific Stuttgart context is also welcome.
The aim is at least one public performance/presentation within DIE IRRITIERTE STADT – Festival of the Arts, which will take place from 20 to 26 July 2020 in various cultural institutions as well as in public space in Stuttgart.

Please apply by 31.08.2019 with the following documents (pdf-file, max. 5 MB):
– Dossier of your artistic work or description of your way of working and your aesthetic approach
– Letter of motivation for a participatory project within DIE IRRITIERTE STADT
or idea/project outline for a specific field of civil society. Please indicate if you already have partners from Stuttgart or if you would like to cooperate with concrete partners or if we should connect you with possible participants.
Also possible: Project description and financial plan of an already produced work, which can be adapted to the Stuttgart context in a participative or site-specific way.

Please send your application or questions about the project by email to our organization office: irritiertestadt@mdjstuttgart.de
A committee of the festival organizers and the City of Stuttgart decides which of the submitted projects can be realized. Artists whose projects are selected will receive an appropriate fee as well as a production budget. The amount will be depending on the needs of the project according to the possibilities of the festival.

The members of the committee are:
Elke aus dem Moore (Akademie Schloss Solitude)
Marcela Herrera Oleas (City of Stuttgart)
Nora Auth (Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart)
Christine Fischer (Musik der Jahrhunderte)
Isabell Ohst (Produktionszentrum Tanz und Performance)
Martina Grohmann (Theater Rampe)

DIE IRRITIERTE STADT is a project of Akademie Schloss Solitude, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart, Musik der Jahrhunderte, Produktionszentrum Tanz und Performance and Theater Rampe within Tanzpakt Stuttgart.

It is funded by TANZPAKT Stadt-Land-Bund with the support of the German Federal Government Commissioner for Culture and the Media and by the City of Stuttgart.

Fest der Künste, 20. bis 26. Juli 2020

Einladung an alle Stuttgarter*innen

Im Sommer 2020 wird in Stuttgart erstmals ein neues Festival stattfinden: DIE IRRITIERTE STADT. Das Festival greift Veränderungen auf, mit denen unsere Städte in diesen Zeiten konfrontiert werden, und sucht nach Visionen für ein künftiges Zusammenleben. Dazu bringt es Künstler*innen und Menschen aus Stuttgart für gemeinsame Kunstprojekte zusammen.

Wir laden Sie ein, Teil des Kunstprojekts DIE IRRITIERTE STADT zu werden: junge oder alte Menschen, Lernende oder Arbeitende, Menschen in ihrem Freizeitumfeld, am Tanz Interessierte oder Menschen, die sich noch gar nicht mit Kunst beschäftigt haben, Initiativen, Vereine oder Unternehmen. Wir laden Sie ein, Ihre Orte, Ihre Ideen, Ihre Geschichte oder Ihren Alltag eine Zeitlang für Künstler*innen zu öffnen.

Das Festival findet im Rahmen von TANZPAKT Stuttgart vom 20. bis 26. Juli 2020 statt. TANZPAKT Stuttgart verbindet Kulturinstitutionen mit internationaler Strahlkraft mit der freien Tanz und Performanceszene und dem Kulturamt Stuttgart mit dem Ziel, den zeitgenössischen Tanz in seiner interdisziplinären Dimension weiterzuentwickeln und in Stuttgart dafür nachhaltige Strukturen zu etablieren. Eine besondere Aufmerksamkeit im Festival erfahren daher Projekte, die von Bewegung und Körpern im öffentlichen Raum ausgehen. Neben Tanz werden Theater, Bildende Kunst, Film, Musik und Literatur vertreten sein.

Das Kuratorium von DIE IRRITIERTE STADT wählt Teams von Künstler*innen aus und bringt diese mit Ihnen zusammen. Ab Oktober 2019 werden die Künstler*innen gemeinsam mit Ihnen die Projekte entwickeln, die im Festival DIE IRRITIERTE STADT an unterschiedlichen Orten in ganz Stuttgart zur Aufführung kommen werden. Dabei können die unterschiedlichsten Formate entstehen – szenische Aktionen, Ausstellungen, Installationen, Feste, Spiele u.v.a.m.
Je nach Umfang eines Projektes kann Ihre Zusammenarbeit mit den Künstler*innen sehr zeitintensiv oder auch nur punktuell sein. Das hängt nicht zuletzt von Ihren Möglichkeiten und Wünschen ab.

Wenn Sie Interesse haben, mit Ihrer Initiative, Ihrem Verein, Ihrem Team, Ihrem Betrieb, Ihrer Schule, Ihrem Gebäude etc. teilzunehmen oder wenn Sie Lokale, Plätze, Bauwerke für ein Projekt vorschlagen wollen, schicken Sie uns bitte ein kurzes Porträt mit folgenden Angaben:
WER? Wirtschaftliche, geologische, kulturelle, historische, alltägliche Faktoren: Was ist charakteristisch für Sie oder für den Ort?
WAS? Was bringt Sie zusammen? Arbeit, gemeinsames Interesse oder Aktivität, besonderes Anliegen?
WO? In welchem Stadtteil oder in welchem Gebäude sind Sie verortet?

Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge und Ideen bis 31. August 2019 per Email an: irritiertestadt@mdjstuttgart.de
Auch wenn Sie Fragen zum Projekt haben, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail oder rufen Sie uns in unserem Organisationsbüro an: 0711 6290510.

Dem Kuratorium des Festivals gehören an: Elke aus dem Moore (Akademie Schloss Solitude), Nora Auth (Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart), Christine Fischer (Musik der Jahrhunderte), Isabell Ohst (Produktionszentrum Tanz und Performance), Martina Grohmann (Theater Rampe) und Marcela Herrera Oleas (Landeshauptstadt Stuttgart)

DIE IRRITIERTE STADT ist ein Projekt von Akademie Schloss Solitude, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart, Musik der Jahrhunderte, Produktionszentrum Tanz und Performance, Theater Rampe und Landeshauptstadt Stuttgart im Rahmen von TANZPAKT Stuttgart.

Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Stadt Stuttgart.

Kontakt:

Musik der Jahrhunderte e.V., Siemensstraße 13, 70469 Stuttgart
Tel +49 (0) 711 62 90 510
irritiertestadt@mdjstuttgart.de

 

 

Im Dezember 2018 gründeten sieben Theaterbegeisterte den Förderverein Theater Rampe e. V. Nach 25 Jahren Theater Rampe im Zahnradbahnhof ist es an der Zeit, das Theater durch einen Förderverein fest mit der Stadtgesellschaft zu verbinden. Ideell, praktisch und finanziell wird er dem Theater Rückhalt geben. „Wir freuen uns, wenn der Verein die Kräfte der uns zugewandten Besucher*innen bündelt“, so Martina Grohmann, eine der Intendantinnen des Theaters, „und das Theater dort unterstützt, wo Fördergelder nicht mehr greifen.“

Zugleich schafft der Verein einen gemeinsamen Raum für alle Theaterbegeisterte, Austausch untereinander und gemeinsame Aktivitäten und Aktionen. Den Vorsitz haben Christoph Schwertfeger und Katja Hiller übernommen. Darüber hinaus engagieren sich Kunstvermittlerin Sara Dahme, Bezirksbeirat Wolfgang Jaworek und viele mehr. So ist beispielsweise der grafische Auftritt des Vereins ein Beitrag von studio panorama.

Sie alle sind dem Theater sehr verbunden. Ihre Motivation ist es, das Theater Rampe dort zu unterstützen, wo es schwierig oder unmöglich wird, eine Finanzierung über das Betriebsbudget zu realisieren. Ihre erste fördernde Aktion ist deshalb auch die Renovierung der Theaterwohnung, die es bitter nötig hat. „Wir werden im Juni die Wände streichen, Reparaturen durchführen und ausgediente oder kaputte Einrichtungsgegenstände erneuern“, so Schwertfeger.
„Wir freuen uns dabei natürlich auf jede helfende Hand“, ergänzt Hiller. Beide betonen, dass es nicht wichtig ist, ob man Geld in den Verein einbringen kann oder einfach nur mit einem kleinen Beitrag oder dem eigenen Know-how oder Engagement unterstützt. „Wir freuen uns auf alle, die Lust haben, das Theater zu unterstützen“, sagen beide.

Zugleich organisiert der Verein auch Programm für seine Mitglieder, wie einem Frühlingsempfang, exklusive Künstler*innengespräche, Probenbesuche – und sobald es die Mitgliederzahl zulässt, auch Theaterausfahrten an andere Theater in und außerhalb Baden-Württembergs.

Am 11. Mai 2019 um 17 Uhr startet das Gründungsfest mit folgendem Programm:

Nach einem Sektempfang stellt Andreas Vogel musikalisch begleitet von Heiko Giering das Team der Rampe vor. Danach gibt es Häppchen und die Möglichkeit, sich mit eigenen Testimonials zum Theater an einer Fotowand zu verewigen und ein selbst mitgebrachtes T-Shirt mit einer Sonderedition des Rampe-Logos live bedrucken zu lassen. Infos zum Verein und zur Mitgliedschaft gibt es natürlich auch.
Alle die Lust haben, können sich danach dem gemeinsamen Theaterbesuch zu SUPERBIA Tanz- und Konzertperformance von backsteinhaus produktion anschließen.

Anmeldung erbeten unter hallo@foerderverein-theater-rampe.de
Mehr zum Verein unter www.foerderverein-theater-rampe.de

Für weitere Fragen stehen Ihnen Christoph Schwertfeger und Katja Hiller ebenfalls unter hallo@foerderverein-theater-rampe.de zur Verfügung.

Förderverein Theater Rampe e.V.
Filderstraße 47
70180 Stuttgart

Theater Rampe erhält den Theaterpreis des Bundes 2019

„Das Theater Rampe in Stuttgart verkörpert ein Stadttheater neuen Typs im besten Sinne.“

Zum dritten Mal wird 2019 der Theaterpreis des Bundes von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters am 27. Mai in Gera verliehen. Der mit 75.000 Euro dotierte Theaterpreis zeichnet auch in diesem Jahr vor allem kleinere und mittlere Häuser aus, die vor Ort gesellschaftlich wichtige Debatten anstoßen und das Leben der jeweiligen Stadtgesellschaften aktiv mitgestalten. Aus 119 Bewerbungen wählte die Fachjury elf Theater aus, darunter auch das Theater Rampe – als erstes Haus in Baden-Württemberg.

Laut Grütters brauchen diese Theater Mut zum künstlerischen Experiment: „Nicht selten müssen sie auch ihre künstlerische Freiheit verteidigen. Der Theaterpreis des Bundes, der als ‚Ermutigungspreis‘ gedacht ist, möchte diese Bühnen darin bestärken.“ Damit findet die Weiterentwicklung von zeitgenössischen Theaterformen und Produktionsweisen Anerkennung, für die die Rampe exemplarisch in der Region ist.

Die Auszeichnung für die Rampe begründet die Jury wie folgt:

„Ausgehend vom zeitgenössischen Autor*innentheater gelingt es dem Theater Rampe in Stuttgart, vielfältige Verbindungslinien herzustellen, zu staatlichen Theatern ebenso wie vor allem zur lokalen und überregionalen Szene der freien darstellenden Künste, für die es vitaler Impulsgeber ist. In wenigen Jahren entwickelte das Intendantinnen-Duo Marie Bues und Martina Grohmann und ihr Team das Theater zu einem überregional beachteten Produktionshaus für freies Theater aller Genres.

Zahlreiche Künstler*innen erarbeiten und präsentieren hier zeit- und gesellschaftskritische, experimentelle, ästhetisch fordernde Produktionen vom Sprechtheater über Performance bis zu Tanz- und interdisziplinären Projekten. In groß angelegten transdisziplinären Kooperationen, etwa mit Institutionen der bildenden Künste, und in Kollaboration mit diversen kommunalen Initiativen erzeugt die Rampe Wirkung weit über den Bühnenrand hinaus bis in die Mitte der Stadtgesellschaft.

Mit partizipativen Formaten schafft das Theater relevante Beiträge zu einer performativen Stadtentwicklung, vernetzt Künstler*innen und Publikum und ist Motor und Transmissionsmedium aktueller gesellschaftlicher Diskurse. Das Theater Rampe in Stuttgart verkörpert ein Stadttheater neuen Typs im besten Sinne.“

 

http://www.theaterrampe.de

http://www.kulturstaatsministerin.de

http://www.iti-germany.de

PRESSEINFORMATION

Stuttgart, 15.04.2019                                                                  

Am Samstagabend ging 6 TAGE FREI 2019 zu Ende. An sechs wunderbaren Festivaltagen kam in Stuttgart die freie Szene zum Tanz- und Theaterpreis der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg zusammen. „Wir sind sehr, sehr glücklich über die positive Resonanz beim Publikum, aber auch bei den überregionalen Theaterkolleg*innen“, resümierten die Intendantinnen Marie Bues und Martina Grohmann.

Besonders betonten die künstlerischen Leiterinnen von 6 TAGE FREI die gute Stimmung und Festivalatmosphäre, zu der ganz entscheidend die Festivalbühne in der Foyerhalle des Theater Rampe beitrug. „Es war eine glückliche Fügung, dass die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe diese eingerichtet hat“, so Grohmann.

Neben den Aufführungen der Preisträger*innen präsentierte das Festival ein vielseitiges Programm von Initiativen und Künstler*innen aus den freien Szenen, aus Musik, Tanz, Theater, Performance, Installation sowie Multimedia Art. Verschiedene Workshops und ein umfangreiches Rahmenprogramm begeisterten sowohl das Publikum als auch die Fachbesucher*innen. Insbesondere die Begegnung mit She She Pop war überaus anregend. In den Workshops kam diesmal nicht nur Nachwuchs zum Zuge, sondern wurden Teilnehmer*innen aus Bildender und Sprechkunst, Performance, Tanz und Figurentheater zusammengebracht.

Die Preisverleihung am Samstagabend unterstrich nochmals die Idee der künstlerischen Leiterinnen, nicht den Wettbewerb, sondern die Öffnung des Festivals ins Zentrum zu stellen.  Neben den zehn Tanz- und Theaterpreisen wurden an diesem Abend auch zwei Produktionen für je ein Gastspiel ausgewählt: Lucky Bastards von Edan Gorlicki / INTER-ACTIONS (Heidelberg) und Surround von Overhead Project (Tübingen/Köln) sind 2020 zum „& friends-Festival“ (Festival der Festivals der Freien Darstellenden Künste) eingeladen.

Das Publikum, welches nach jeder Vorstellung abstimmen durfte, war begeistert von der Mischung aus Performance, Tanz und Circus, so dass Bernhard Löffler von der Kulturgemeinschaft Stuttgart auch den Publikumspreis an Overhead Project überreichte: Als Publikumsliebling wird die Gruppe in der Saison 2019/2020 ans Theater Rampe zurückkehren.

Die überaus positive Resonanz bestätigt die offene Ausrichtung des Festivals. Diesen Weg wollen Bues und Grohmann auch in Zukunft beschreiten, indem sie „noch konsequenter den Festival- vor den Wettbewerbscharakter stellen“ möchten. Die kollaborativen Arbeitsweisen der freien Szenen sollen sich bei 6 TAGE FREI 2021 noch stärker widerspiegeln.

 

Pressefotos 6 TAGE FREI 2019:

http://www.flickr.com/gp/theaterrampe/020Q40

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